Folge­er­kran­kungen

Folge­er­kran­kungen von Übergewicht

Chroni­sches und krank­haftes Überge­wicht ist mit ernst­haften Folge­er­kran­kungen verbunden, die Lebens­qua­lität maßgeblich mindern und sogar lebens­be­drohlich sein können.

Diabetes

An erster Stelle ist die Zucker­krankheit, der so genannte Diabetes mellitus vom Typ-2, als eine der gefähr­lichsten Folge­er­kran­kungen von Adipo­sitas zu nennen.  Mehr als 90 Prozent der Menschen mit Diabetes Typ-2 sind auch adipös. Zugrunde liegt dieser Form des Diabetes bei Überge­wich­tigen jedoch eine so genannte Insulin­re­sistenz, bei der das vorhandene Insulin nicht mehr ausrei­chend wirkt und der Blutzucker nicht mehr aus dem Blut in die Zellen trans­por­tiert werden kann. Ein höherer Blutzu­cker­spiegel regt die Bauch­spei­chel­drüse an, immer mehr Insulin zu produ­zieren, um den Blutzucker konstant zu halten.

Irgendwann ist die Kapazität dieses Organ aller­dings erschöpft und es kommt zur Zucker­krankheit. Die Folgen eines unbehan­delten Diabetes können schwer­wie­gende Organ­schäden bis hin zum Organ­ausfall sein.

Weiter­füh­rende Informationen:

Diabe­to­logie


Herz-Kreislauf-Erkran­kungen

Menschen mit Überge­wicht oder Adipo­sitas zeigen häufig eine Erhöhung der Blutfett­werte, insbe­sondere der so genannten Triglyeride und des „schlechten“ Chole­sterins. Die „guten“ Fette wie HDL sind dagegen erniedrigt.

Zu hohe Blutfett­werte können über einen kompli­zierten Mecha­nismus zur Schädigung der inneren Wände der Blutgefäße führen. An solchen Schad­stellen können sich leicht die gefürch­teten „Plaques“ bilden und zur Aterio­sklerose, d. h. der Verkalkung der Gefäße, führen. Im schlimmsten Fall kann die Arterio­sklerose in den Gefäßen von Gehirn oder Herz zum Verschluss der Gefäße und damit zu Herzin­farkt oder Schlag­anfall führen. Durch Überge­wicht und Adipo­sitas werden Herz und Kreislauf zudem stark belastet, da eine deutlich größere Körper­masse mit Blut versorgt werden muss. Chronisch kann dies zur Schädigung des Herzmuskels führen.


Bluthoch­druck

Viele Menschen mit chroni­schem krank­haftem Überge­wicht leiden an Bluthoch­druck (Hyper­tonie). Diese Erkrankung ist unter überge­wich­tigen Menschen etwa dreimal so häufig vertreten, wie in der Normal­be­völ­kerung. Eine Ursache dafür ist die höhere Belastung des Herz-Kreislauf-Systems durch die größere Körpermaße, die mit Blut versorgt werden muss. Vor allem aber die Schädigung der Blutgefäße durch Arterio­sklerose begünstigt die Entstehung von  Bluthoch­druck, da die Gefäße ihre Elasti­zität verlieren. Bluthoch­druck wiederum begünstigt die Schädigung von Gefäßen und erhöht das Risiko einen Schlag­anfall zu erleiden um das drei-bis vierfache.

Bluthoch­druck in Kombi­nation mit Überge­wicht, erhöhten Blutfett­werten und Diabetes bilden das so genannte metabo­lische Syndrom, dass auch als „Tödliches Quartett“ bekannt ist und einer der haupt­säch­lichen Risiko­fak­toren für Herz-Kreislauf-Erkran­kungen, Herzin­farkt und Schlag­anfall darstellt.


Weitere Folge­er­kran­kungen

Neben Stoff­wechsel- Herz- und Kreis­lauf­erkran­kungen kann Adipo­sitas aber auch noch zu zahlreichen anderen Folge­er­kran­kungen führen, die mit vermin­derter Lebens­qua­lität, Schmerzen und verkürzter Lebens­er­wartung verbunden sind.

So kommt es bei stark überge­wich­tigen Patienten häufiger als in der Normal­be­völ­kerung zum Verschleiß der Gelenke mit Arthrose oder chroni­schen Rücken­be­schwerden. Auch werden bei Adipo­sitas vermehrt Schlaf­apnoen – Atemaus­setzer während des nächt­lichen Schlafs – beobachtet, die Herz und Kreislauf zusätzlich stark belasten. Zudem kann der Leber­stoff­wechsel durch eine Verfettung der Leber beein­trächtigt sein. Schließlich werden auch vermehrt Krebs­er­kran­kungen beispiels­weise von Niere, Darm oder Prostata beobachtet.