Die richtige Ernährung ist das Wichtigste!
Wir helfen Ihnen bei der Ernährungsumstellung
Neben der Möglichkeit einer bariatrischen Operation, der Bewegungstherapie und der psychotherapeutischen Begleitung bzw. Verhaltenstherapie spielt die richtige Ernährung sowohl in der Vorbereitung auf einen operativen Eingriff, vor allem aber in der Nachsorge eine wichtige Rolle. Dazu stehen Ihnen im Team des Adipositaszentrums Nordhessen qualifizierte Fachkräfte der Ernährungsmedizin und Ernährungsberatung zur Verfügung, die Sie vor, während und nach der Therapie begleiten und beraten.
Unsere Empfehlungen basieren auf den Angaben der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin. Wir orientieren uns an den D-A-CH-Referenzwerten, in denen die Nährstoffzufuhr für Deutschland, die Schweiz und Österreich einheitlich festlegt sind.
Optimale Vorbereitung auf eine bariatrische Operation beginnt mit der richtigen Ernährung: in diesem Falle eine Flüssigphase von 14 Tagen, die einfach und kostengünstig durchzuführen ist.
Postoperativ gilt es, die persönlichen Vorlieben mit den speziellen Erfordernissen nach den jeweiligen Operationen in Einklang zu bringen.
Ernährungsanalyse und -umstellung vor einem bariatrischen Eingriff
Wie eine gesunde Ernährung aussehen sollte, wissen die meisten Menschen – allerdings bleibt es meist bei der Theorie. Die konsequente Umsetzung ist schwieriger. Durch falsche Gewohnheiten, Stress und die meist rein nach den Geschmacksvorlieben getroffene Auswahl wachsen die überflüssigen Kilos über Jahre an. Massives Übergewicht resultiert in der Regel somit aus Überernährung bzw. einer Imbalance zwischen Zufuhr und Bedarf – es wird viel mehr gegessen, als für Stoffwechselvorgänge und Bewegung verbraucht wird. Essen ist preiswerter als jemals in der Menschheitsgeschichte und überall permanent verfügbar.
So beobachten wir besonders häufig übergroße Portionen von Kohlenhydraten (Nudeln, Brot, Gebäck, Süßigkeiten…), viele Fast-Food-Mahlzeiten und den Verlust der regelmäßigen 3-Mahlzeiten-Rhythmik. Viele Patientinnen und Patienten lassen das Frühstück aus und geben an, kein Wasser trinken zu können. Statt dessen werden Säfte, Light- oder Zero-Getränke konsumiert, die besonders stark zum Gewichtsaufbau beitragen können. Gemüse hingegen ist leider fast völlig aus der Mode gekommen und wird oft nur als Dekoration verzehrt. All diese ungünstigen Faktoren führen zum Aufbau von Fettgewebe, besonders im Bauchraum.
Viele Menschen mit ausgeprägter Adipositas entwickeln einen Typ-2 Diabetes und eine Fettleber und bauen viel dieses so genannten Viszeralfetts im Bauchraum auf, das besonders stoffwechselaktiv ist. Anders als das Unterhautfett produziert das Viszeralfett eine ganze Reihe an Botenstoffen, die sich auf bestimmte Hormone auswirken und damit das Risiko für Diabetes (Typ II), Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schlaganfall oder Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen. Diese Fetteinlagerungen im Bauchraum erschweren zudem einen operativen Eingriff bei einer bariatrischen Operation.
Jede Operation erfordert eine Anpassung der Ernährungsweise, um langfristig ein gutes Ergebnis zu erzielen, wie in vielen Studien belegt werden konnte. Die Operationsmethode und die Umstellungen, die Sie sich zutrauen, sollten zusammen passen. Wer lebenslang nicht auf süße Getränke wie z. B. Säfte, Cola und Limonade verzichten kann oder will, wird beispielsweise mit einem Magenband keinen Erfolg haben.
Protokollieren Sie Ihre Ernährung
In der Vorbereitungsphase vor der Operation ist neben der medizinischen Diagnostik auch die Erfassung der Ernährungsgewohnheiten von besonderer Bedeutung. Die Lebensmittelauswahl und -menge sowie die Mahlzeitenfrequenz werden im Ernährungsprotokoll von Ihnen selbst erfasst und bei der Therapieplanung und in der weiteren Vorbereitung z. B. im Multikurs besprochen. Dazu erhalten Sie zu Beginn der Vorbereitungsphase ein Ernährungsprotokoll, in dem Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten dokumentieren. Bitte schreiben Sie ehrlich auf, was Sie verzehren, um so besser können wir Sie beraten.
Das Protokoll wird von unserer Ernährungsberaterin analysiert, mit Ihnen besprochen und konkrete Tipps zur Umstellung Ihrer Ernährung daraus entwickelt.